Die Bündnis90/Grünen Neu-Ulm laden zu einer Veranstaltung am Donnerstag, 6. April 2017 um 19:00 Uhr ins Café d’Art nach Neu-Ulm ein. Ekin Deligöz (MdB) wird das Gespräch mit Betroffenen und Vertretern des Verbands der Opfer des Blutskandals (Michael Diederich, Lynn Sziklai), der AIDS-Hilfe Ulm/Neu/Alb-Donau-Kreis e.V. (Bernhard Eberhardt) und der Interessengemeinschaft Hämophiler – IGH e.V. (Christian Schepperle) moderieren.
Mit Beginn der 80er-Jahre wurden Tausende Menschen, vor allem Bluter (Hämophile), durch kontaminierte Blutprodukte mit HIV und Hepatitis C infiziert (HCV). Die Mehrzahl der Opfer des Blutskandals ist bereits durch die Folgen von HIV und HCV verstorben.
Der Blutskandal wurde bereits durch den Untersuchungsausschuss 1994 aufgearbeitet. Aus der Schuldfeststellung gegenüber Pharmaindustrie, Blutspendediensten sowie Bund und Ländern resultierte das HIV-Hilfegesetz (HIVHG) und damit die Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“. Dies entspricht keiner Variante, die vom Untersuchungsausschuss (Drucksache 12/8591, 3.2.2 Art der Entschädigungslösung) gefordert wurde. Die damals bereitgestellten Mittel reichen zum wiederholten Male nicht aus, die Stiftung dauerhaft zu erhalten. Es wurde darauf spekuliert, dass alle Opfer innerhalb von zehn Jahren, also bis 2004, den Tod finden würden und die Stiftung dann aufgelöst werden könne. Der Pharmaindustrie wurde zugesichert, dass darüber hinaus kein Leistungsengagement von ihnen erwartet würde.
Da 2004 unerwartet immer noch Opfer am Leben waren, drohte der Stiftung ein „Liquiditätsengpass“ (HIV-Hilfegesetz – HIVHG / § 14 Aufhebung der Stiftung: Die Stiftung wird aufgehoben, wenn der Stiftungszweck erfüllt ist oder die Mittel für die finanzielle Hilfe erschöpft sind.)
Für die Finanzierungszeiträume 2004 bis 2007 und 2010 bis 2016 sowie das Jahr 2017 konnte eine Finanzierungslösung erreicht werden um die Liquidität der Stiftung zu erhalten. Derzeit laufen Verhandlungen und Gespräche für eine mittelfristige Finanzierungssicherung (Drucksache 18/9776). Danach sollen „Bund und Länder die Finanzierung übernehmen“.
In dem Gespräch wird die Situation der Betroffenen und ihrer Angehörigen in den Fokus gestellt, die für eine lebenslange Entschädigung kämpfen.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!!
Neuste Artikel
Junge Leute Kultur Stadtrat Neu-Ulm Vielfalt & Zusammenhalt
Zukunft der Caponniere 4:
Ein Ort für alle Neu-Ulmer*innen Die Caponniere 4 ist ein geschichtsträchtiges Gebäude in Neu-Ulm – einzigartig in ihrer Architektur, stadträumlich markant gelegen in Bahnhofsnähe und schon heute ein beliebter Treffpunkt für viele junge Menschen. Gleichzeitig kommt es dort immer wieder zu Spannungen – besonders zwischen der jugendlichen Nutzung und dem Ruhebedürfnis der Anwohnerschaft. Wir sagen:…
Info aus der Gemeinderatssitzung vom 28.04.2025 in Holzheim
Klares Nein von mir zu Erhöhung der Kindergartengebühren Zum Beschluss stand eine fast 30% Beitragserhöhung für die Eltern in allen Zeitbuchungen und Altersstufen Warum habe ich hier dagegen gestimmt? Hintergrund, vor zwei Jahren hat die Gemeinde Holzheim richtig ordentlich die Gebühren aufgeschlagen – dies war ein großer Sprung der vorherigen Gebühren, um sich auch den…
Stadtputzete in Vöhringen am 5. April 2025
Die Stolpersteine der Familie Eckstein sind wieder deutlich sichtbar. Vor dem ehemaligen Gemeindehaus der Stadt in der Ulmer Straße 20 wurden 2013 die Stolpersteine für die Mitglieder der Großfamilie Eckstein verlegt, die 1943 deportiert und umgebracht wurde. OV VÖ-Mitglieder trugen mit der Putzaktion dabei, dass die Messing-Steine beim Vorbeigehen nicht unbemerkt bleiben. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_V%C3%B6hringen_(Iller)
Ähnliche Artikel
Junge Leute
Zukunft der Caponniere 4:
Ein Ort für alle Neu-Ulmer*innen Die Caponniere 4 ist ein geschichtsträchtiges Gebäude in Neu-Ulm – einzigartig in ihrer Architektur, stadträumlich markant gelegen in Bahnhofsnähe und schon heute ein beliebter Treffpunkt für viele junge Menschen. Gleichzeitig kommt es dort immer wieder zu Spannungen – besonders zwischen der jugendlichen Nutzung und dem Ruhebedürfnis der Anwohnerschaft. Wir sagen:…
Vielfalt & Zusammenhalt
“Wie Neu-Ulm die Zukunft in Schranken weist” – Kommentar von Stadträtin Hanna Wagner
Die neue Stadtbibliothek für Neu-Ulm – ein überaus bedeutsames, zukunftsweisendes Projekt für unsere Stadtgemeinschaft. Ein neues Gebäude wird entstehen für Leben, kreatives Schaffen aller Art und natürlich Bildung. Ein riesiges Projekt, das auf innovative Art Treffpunkt werden soll, an dem Bildung für alle frei zugänglich ist. Aber wer sind denn „alle“? Der Gedanke, dass „alle“…
Vielfalt & Zusammenhalt
“Nehmen Sie Ihre Arbeit und Verantwortung ernst.”
Unser offener Brief an den KSM-Verlag zur Kolumne “Feuchts Einwurf” von Walter Feucht im SpaZz: An den KSM-Verlag „Zeitschrift SpaZz“ Herrn Michael Köstner “Feuchts Einwurf” Sehr geehrter Herr Köstner, zunächst finden wir es grundsätzlich sehr erfreulich, wenn Sie sagen, dass Sie die Meinungsfreiheit achten. Das ist aber eine Selbstverständlichkeit. Allerdings sollten auch die Grenzen…