Wenn man heute sich rechte Bewegungen anschaut, sind diese nicht mehr die typischen Glatzen mit weissbeschnürten Springerstiefeln aus den Neunzigern. Heutzutage sind rechte Splittergruppen, wie Incels, GamerGators, Identitäre, im Internet anzutreffen – und ihre Symbolik, ihre Interessen und ihr Gebaren ist als solches nicht mehr auf den ersten Blick als “faschistisch” zu erkennen. Dabei agieren sie relativ offensichtlich in sozialen Netzwerken. In der heutigen Folge spricht Arno Görgen mit Dr. Simon Strick, Genderforscher und Medienwissenschaftler am ZeM Brandenburg, über rechte Gruppen im Netz, darüber wie diese sich dort verbreiten und was die Gesellschaft dagegen tun kann.
Simon Strick ist Autor des Buches “Rechte Gefühle” (transcript Verlag). Zu seinem Buch ist dort zu lesen:
“Dem Faschismus geht es gut – er ist Meme, Konsumgut und Gefühlswelt geworden. Seine Gewaltträume und Männerphantasien finden im Netz ein perfektes Biotop. Rechte Agitator*innen schaffen marktfähige Gefühlsmuster, die von YouTube und den Parlamenten bis auf die Straße reichen. Sie bauen anziehende Gegenrealitäten – und gewinnen damit Wahlen, Follower und Publikum. Von GamerGate bis Halle, »großer Austausch« bis »Corona-Lüge« – Simon Strick untersucht die affektiven Strategien rechter Akteur*innen. Zahlreiche Analysen zeigen, wie sie Gefährdungsgefühle für Weiße und Männer populär und anschlussfähig machen: Dieser Faschismus spricht die Sprache der Risikogesellschaft und manipuliert effektiv demokratische Öffentlichkeiten. Distanzierung ist kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution. Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden.”
Interessante Links
“Rechte Gefühle” beim Transcript Verlag.
Simon Strick beim Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften.
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