Am 27. September gab Ekin Deligöz bekannt, nochmal für den Bundestag kandidieren zu wollen, wo sie bereits seit 1998 Mitglied ist. Nun, am 12. November 2020, trafen sich die Mitglieder der Kreisverbände Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu, um ihre Kandidatin zu nominieren.
Zunächst begrüßte Maximilian Deisenhofer – Landtagsabgeordneter aus Günzburg – die Anwesenden. Er betonte wie wichtig es ist, Einsatz zu zeigen. Nicht nur, aber insbesondere als Grüne:r.
Darüber hinaus gab er eine Zusammenfassung über die Arbeit im Landtag als Oppositionsführerin und über den aktuellen Stand des politischen Geschehens. Gute Politik kann man auch aus der Opposition heraus machen. Nämlich dann, wenn die regierende CSU mit Freie Wähler nicht um eine Übernahme der eigenen Positionen herumkommt. Als Grüne muss man sich allerdings zukünftig auf einen harten Wahlkampf einstellen, da “die anderen uns jetzt ernst nehmen”.
In einer emotionalen Bewerbungsrede appellierte Ekin Deligöz an alle, unsere Demokratie und Vielfalt vor denjenigen zu verteidigen, die sie abschaffen wollen: Sei es der Terrorismus von Rechts oder von Menschen, die die Religion für ihre Zwecke instrumentalisieren.
Aktiv setzt sich Ekin seit vielen Jahren für Chancengleichheit für Jungen und Mädchen ein, sei es im Bundestag oder bei UNICEF. Dieses Herzensthema betonte sie auch in ihrer Rede, in der sie von einer “inklusiven Gesellschaft” sprach, die “Barrieren und Hürden abbaut”.
Hass ist keine Meinung und Hetze hat keinen Platz in unserer Mitte.
Ekin Deligöz
Um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, braucht es die Grünen. Den Atomausstieg gäbe es ohne die Grünen nicht, ebenso wie man “nicht über ökologische Landwirtschaft nachdenken oder von erneuerbarer Energie reden [würde]”.
Als Haushaltsexpertin fragte Ekin: “Warum wird immer noch der Flugverkehr subventioniert und nicht die Regionalbahn? Warum haben wir ein Dieselprivileg aber zu wenig Mittel für fahrradfreundlichen Umbau der Städte?”
In der anschließenden Wahl wurde sie von allen 40 anwesenden und stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig zur Kandidatin des Wahlkreises 255 gewählt.
Die Veranstaltung fand indes unter höchsten Sicherheits- und Hygienebedingungen statt. So galt außer am Mikrofon ausnahmslos die Maskenpflicht, die Anwesenden mussten großen Sicherheitsabstand halten und die Wahl wurde nach Aufruf an der Urne durchgeführt.
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