Foto: ‘Kleuske’ (Wikipedia)
Ende Januar haben unsere Stadträtinnen Ute Seibt und Dr. Cornelia Festl im Namen der Fraktion einen Antrag im Rat eingebracht, der eine mechanische Beseitigung von hiesigen Eichenprozessionsspinnerpopulationen (EPS) anstrebt. Worum geht es dabei?
Jeder kennt sie, die Eichenprozessionsspinner. Diese unscheinbaren Nachtfalter breiten sich seit einigen Jahren durch den Klimawandel auch in Deutschland stark aus. Ein Problem dabei: Ab dem dritten Raupenstadium entwickeln sie giftige Brennhaare, die an Mensch und Tier zu starken toxischen Reaktionen führen können. Diese können sich in Hautreizungen, bis hin zu Asthmaanfällen, Fieber und im Extremfall in einem allergischem Schock bemerkbar machen. Es ist daher für unsere Gesundheit wichtig, die Eichenprozessionsspinner frühzeitig zu beseitigen.
Natürlich ist auch die Stadt Neu-Ulm darum bemüht, die lokalen EPS-Populationen im Zaum zu halten, zumal es hier auch immer wieder Fälle von EPS-Vergiftungen gibt. Allerdings vertraut die Stadt in diesem Kontext neben der mechanischen Beseitigung auch auf Pestizide, die nicht nur dem EPS den Garaus machen, sondern leider alle Insektenraupen abtöten und somit zum allgemeinen Insektensterben beitragen. Die weitreichenden Folgen: Vögel hungern, Pflanzen werden nicht mehr bestäubt: Das durch den Menschen bereits erschütterte labile Gleichgewicht der Natur droht zunehmend zusammenzubrechen.
Dieser Meinung ist auch Stadträtin Ute Seibt.
Auch wenn eine mechanische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aufwändiger und somit teurer ist, halte ich sie für unabdingbar. Wir müssen gegen sogenannte Schädlinge selektiv vorgehen. Jeder, der auf die Natur ‚hört‘, hat bemerkt, dass in den letzten Jahren die Vogelpopulationen deutlich abgenommen haben. Das liegt zum Großteil daran, dass es weniger Insekten gibt.
Ute Seibt, Grüne Stadträtin in Neu-Ulm
Seibt und Festl fordern daher auf, sich an Städten wie Fürth und Bayreuth zu orientieren, die all ihre befallenen Bäume rein mechanisch vom Eichenprozessionsspinner befreien. Der Bauausschuss berät am 3.3.2021 über den Antrag. Wir hoffen, er tut dies mit dem nötigen ökologischen Weitblick!
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