Klimaschutz in Pfaffenhofen – nur zögerlich

Nach mehreren, thematisch relativ ruhigen Monaten im Pfaffenhofener Marktgemeinderat zeigte sich im April und Mai das wahre Gesicht der jeweiligen Fraktionen:

Im April wurde durch unsere Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ein Grundsatzbeschluss zur Abstimmung vorgelegt. Die Ziele:

  • Klimaneutralität bis 2040
  • Erneuerung des zehn Jahre alten Klimaschutzkonzeptes mit jährlichen Zwischenzielen
  • Ausführungen zu Klimaschutzbelangen bei allen Sitzungsvorlagen

Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: Die zwei größten Fraktionen im Rat störten sich am für sie unklaren Begriff „Klimaneutralität“. Zudem solle eine solche Zielsetzung durch ein Fachbüro begleitet werden. Auch unsere Ausführungen in der Sitzung, dass genau das bei der Konzepterstellung erfolgt, interessierte nicht.

Deswegen wurde unser Antrag mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Interessant hierbei: Wir haben unseren Antrag allen Fraktionen im Vorfeld übersandt, alle haben uns ohne Änderungswünsche ihre Zustimmung zugesichert. Dieselben Fraktionen haben in Holzheim sowie im Neu-Ulmer Kreistag sehr ähnlichen Anträgen bereits zugestimmt. Professionelle und verlässliche Kommunalpolitik geht aus unserer Sicht anders!

Etwas besser sah die Abstimmung im Mai zum Nahwärmenetz im Ortsteil Beuren aus. Hier ist geplant, mit 2-3 Hektar Freiflächen-Photovoltaik und einer Industriewärmepumpe ein Nahwärmenetz zu realisieren. Daran angeschlossen werden die Gebäude der Gemeinde (Schule, Kindergarten und Feuerwehrhaus, derzeit mit Ölheizungen ausgestattet) sowie alle beauftragenden Privathaushalte. Bereits etwa 35% der Haushalte im Ort haben Verträge für diese regenerative, CO2-freie Energieversorgung unterschrieben.

Schon bald mit regenerativer Energie versorgt? Im Rat gab es grünes Licht für ein Nahwärmenetz in Beuren. (Bild: Christoph Maisch)

Im Rat gab es aber dennoch keine Einstimmigkeit: Mehrere Markträt*innen stimmten dagegen. Die Argumente, dass für die Energie von 3 Hektar Freiflächen-PV etwa 150 Hektar Biogas-Mais erforderlich wären sowie die auch für energetisch nicht sanierte Häuser ausreichende Vorlauftemperatur des Wärmenetzes, stießen leider in Teilen auch auf regelrechte Denkschranken.

Bei der Abstimmung positionierte sich jedoch die Mehrheit auf die Seite der regenerativen Energien: Das Wohlwollen zur Freiflächenanlage wurde bekundet, jetzt steht die Flächensuche an.

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