Bericht von Ludwig Ott
Am Samstag fand meine große Öffi-Tour durch den Landkreis statt.
Ziel 1: Dorfladen Witzighausen
Mit Bus und Bahn ging es über Weißenhorn zunächst nach Witzighausen. Hier warteten bereits die Sendener Grünen zusammen mit unserer Bundestagsabgeordneten Ekin Deligöz auf uns.

Wir trafen uns im Café des Dorfladens mit einer der Geschäftsführerinnen und informierten uns über die Struktur und Finanzierung des im Januar geöffneten Ladens: Das Unterhalten eines Ladens lohnt sich für klassische Einzelhändler in Witzighausen eigentlich nicht. Deshalb haben sich über 200 Unterstützer zusammengetan und für je 250 Euro Anteile an der Unternehmung gekauft, um so Einrichtung und Anschubfinanzierung für den Laden zu sichern.

Ich muss sagen, ich war positiv überrascht über die Größe der Verkaufsfläche, das üppige Angebot mit integriertem Bäcker und Metzgervertrieb und das moderne Ambiente des Ladens. Auch eine nette kleine Café-Ecke mit Außenbewirtungsmöglichkeit ist vorhanden.
Alles in Allem ein großartiges Projekt mit super motivierten Mitarbeiterinnen. Herzlichen Glückwunsch dazu an die Witzighausener Bürger*innen: da könnt ihr wirklich stolz darauf sein.

Ziel 2: Bücherwelt Senden
Weiter ging es dann nach Senden in die „Bücherwelt Senden“, einem inhabergeführten Buchladen in der Sendener Innenstadt. Hier liest und bedient der Chef noch selbst. Auch für ein kleines Fachsimpeln über Science Fiction ist er sich nie zu schade.
Nachdem ich ein neues „Wieso? Weshalb? Warum?” zum Thema “Wetter” für meinen Sohn gefunden habe, ging es weiter mit der Illertalbahn beinahe ganz in den Süden des Landkreises nach Altenstadt.
Erstmal warten in Altenstadt…
Dort angekommen warteten wir dann über 20 lange Minuten (Vertaktung?!) auf unseren Rufbus nach Illereichen. Und das obwohl innerhalb von 5 Minuten zwei Züge, neben unserem aus nördlicher Richtung ein weiterer aus Memmingen, hielten. Ein Rufbus, der dann schon auf die Fahrgäste wartet, wäre natürlich klasse!
Hungrig warten ist bekanntlich ja noch schlimmer: Denn das nächste Ziel war ein Mittagessen bei unserem Parteifreund Ernst Ehrmann. Ernst unterhält einen kleinen Bio-Bauernhof und er gilt -in diesem Moment viel wichtiger- als außerordentlich guter Koch.
Auf dem Weg dorthin erklärte uns unser persönlicher Rufbus-Fahrer, dass er jetzt nun Feierabend habe und heute keine Rufbusse mehr zurück zum Bahnhof fahren würden: Aber bergab gehe ja auch gut zu Fuß…
Ziel 3: Bio-Bauernhof in Illereichen
Bei Ernst angekommen wurden wir weder von seiner selbstgemachten Pasta (Betonung liegt hier auf „selbst“, weil mehr „selbst” geht nicht), noch von seinem netten Biohof enttäuscht. Denn nach dem Essen zeigte er uns detailliert den Herstellungsprozess der gerade verspeisten Dinkelpasta von der Saat, über die Verarbeitung der Ernte, bis zum Mahlen des Korns und dem Verpressen des Nudelteigs in die gewünschte Form mit Maschinen, die allesamt auf seinem Hof sind.

Rigatoni aus Zutaten zu essen, die vom Feld zum Teller in Summe keine 500 Meter bewegt worden sind, ist schon etwas ganz Besonderes. Nach einer Führung über seine Felder und Streuobstwiesen traten wir dann den angekündigten Heimweg zu Fuß zurück zum Bahnhof Altenstadt an. Wir hätten auch – nach vorheriger Anmeldung – mit dem Pfiffibus zum Bahnhof Illertissen fahren können.

Ziel 4: Wahlveranstaltung in Senden
Mit der Bahn ging es wieder nach Senden. Hier kamen wir pünktlich zur Wahlveranstaltung der Sendener Grünen an. Bei Häppchen, Irish Folk-Musik und guten Gesprächen konnten wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Ekin führte -wenig überraschend- toll durch den Abend und gab jedem der Kandidaten die Chance, sich kurz vorzustellen. Shoutout an dieser Stelle an Meltem Cullu, die sich, obwohl wir beide sicherlich zu den jüngsten Kommunalpolitiker*innen des Abends gehören, super selbstbewusst vor dem gut gefüllten Saal präsentierte. Weiter so! 🙂
Nach meiner Vorstellungsrede und einem durchaus nötigen Feierabend-Bierchen ging es dann mit der Bahn nach Neu-Ulm, wo mich eine Mitfahrgelegenheit nach Finningen erwartete.
Fazit
Was haben wir nun auf unserer Runde gelernt? Vor allem, dass man mit den Öffentlichen gut durch den Landkreis kommen kann, vorausgesetzt man plant gut voraus und ist auch zu Fuß nicht zu schlecht unterwegs.
Und es gibt jede Menge Verbesserungspotential: Der Sendener Bahnhof zum Beispiel ist längst nicht mehr zeitgemäß, auch die anderen Zustiege in die Bahn sind oft sehr steil. An Barrierefreiheit ist nicht zu denken. Es fehlt vielerorts an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und auch die Verzahnung von (Ruf-)Bus zu Bahn lässt leider zu wünschen übrig. Und das Tarifsystem des DING ist nicht so einfach zu durchschauen (Welche Waben brauche ich?).
Alles in Allem war es ein spannender, erkenntnisreicher Tag mit vielen Eindrücken und tollen Gesprächen.
Vielen Dank an den Organisator Franz Schmid und unsere Mitfahrer MdB Ekin Deligöz, Kreisverbandsvorsitzende Mechthild Destruelle und Kreistags- und Stadtratskandidat und KV-Chef-Fotograf Ernst Burmann, sowie für die Gastfreundschaft der einzelnen Ortsverbände und Stationen. Es war ein schöner Tag mit Euch!
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