Die Neu-Ulmer Grünen Stadtratsfraktion unterstützt die geplante Trassenführung der Buslinie 5 in Richtung Ludwigsfeld. Wir verstehen den Frust der Anwohner*innen am Escheugraben sowie im Vorfeld und können die Sorgen hinsichtlich der Veränderungen im Stadtbild und der Verkehrsführung nachvollziehen. Stadtplanung muss möglichst vorausschauend und langfristig erfolgen – und genau dies ist hier leider nicht geschehen. Wir haben uns vor Ort ein Bild gemacht, die Situation mehrfach geprüft und die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger aus den verschiedenen Neu-Ulmer Stadtteilen, die die durch die Linie 5 bedient werden auf verschiedenen Informationsveranstaltungen gehört. Nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente unterstützen wir aber weiterhin den Vorschlag der Stadt Neu-Ulm, die Buslinie 5 auf stringentem Weg Richtung Ludwigsfeld zu führen und daher den Escheugraben für die Linie 5 umzubauen.
Unsere Gründe im Einzelnen:
1. Lärm: Dank der neuen E-Busse kann die Lärmbelastung für die Bewohner*innen des Escheugrabens deutlich reduziert werden. Wir setzen uns zudem dafür ein, dass die Straße durch bauliche Maßnahmen ausschließlich für Busse, Anlieger, Fußgänger*innen und Radfahrende freigegeben wird.
2. Fahrtzeit: Die gerade Linienführung ermöglicht eine Verkürzung der Fahrzeit um zwei Minuten. Dies bedeutet für die vielen Busnutzenden aus dem Wiley und Ludwigsfeld eine spürbare Verbesserung: Durch eine gerade Führung erhöht sich der Fahrkomfort, Anschlussverbindungen werden erreicht, eine kürzere Fahrzeit macht den ÖPNV attraktiver.
3. Taktung: Durch die Zeitersparnis wird der zukünftige 10-Minuten-Takt auf der Linie 5 überhaupt erst möglich. Die bisherige Route würde die notwendigen Lade- und Ruhezeiten in Ludwigsfeld zu stark verkürzen und damit die Taktung gefährden. Dies ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs und erhöht die Kapazität der bereits sehr stark ausgelasteten Linie.
4. Anbindung des Vorfeldes: Aktuelle Fahrgastzahlen zeigen, dass die bisherigen Haltestellen im Vorfeld nur wenig genutzt werden, während viele Fahrgäste aus dem Wiley und Ludwigsfeld häufig in überfüllten Bussen unterwegs sind. Rund 80% der Fahrgäste stammen aus Ludwigsfeld und dem Wiley. Trotz der leichten Verschlechterung der Anbindung im Vorfeld bleibt diese im stadtweiten Vergleich auf einem hohen Niveau. Zudem bietet die neue Linienführung auch den zukünftigen Schülerinnen und Schülern des Lessing-Gymnasiums eine gute Erreichbarkeit.
5. Kosten: Obwohl die Planungs- und Umbaukosten am Escheugraben hoch sind, sinken die laufenden Betriebskosten im Vergleich zur bisherigen Linienführung deutlich. Dies ist vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage ein weiterer positiver Aspekt.
Anbindung der Lebenshilfe
Für die Bewohner*innen der Lebenshilfe im Vorfeld, die auf eine gute Busanbindung angewiesen sind, bringt die neue Linienführung eine Umstellung mit sich. Als Alternative wird an der Reuttier Straße eine neue Bushaltestelle geschaffen.
Wir sind überzeugt, dass die geplante Linienführung der Buslinie 5 eine langfristig sinnvolle Entscheidung ist, die sowohl ökologisch als auch verkehrstechnisch Vorteile bietet. Gleichzeitig nehmen wir die berechtigten Anliegen der Anwohnenden ernst und arbeiten daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.
Grüne Stadtratsfraktion Neu-Ulm
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