Kein Glyphosat auf städtischen Flächen
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die schädigende Wirkung des Pflanzengifts Glyphosat sollte die Stadt Neu-Ulm mit gutem Beispiel vorangehen und den Einsatz in Natur- und Landschaftsschutzgebieten sowie vor Kindergärten und Altenheimen verbieten. Diese Forderung vertrat Mechthild Destruelle von der Grünen Stadtratsfraktion am 11. April im Technischen Ausschuss der Stadt Neu-Ulm. Außerdem soll Neu-Pächtern städtischer Flächen zur Auflage gemacht werden, auf Glyphosat zu verzichten. Das Gift vernichtet alle Pflanzen auf einer behandelten Fläche für mehrere Wochen, was in der konventionellen Landwirtschaft zur Unkrautbekämpfung eingesetzt wird. Damit besteht aber auch Gefahr für andere Organismen bis hin zum Verdacht, dass Glyphosat beim Menschen krebserregend ist. Für die Stadträtin Grund genug, auf den Einsatz zu verzichten. “Glyphosat trägt zum Artensterben bei”, so die Politikerin. Es vernichte alle grünen Pflanzen, weshalb Insekten keine Nahrung mehr finden und Regenwürmer sich nach dem Einsatz weniger vermehren. Neu-Ulm sollte hier ein Zeichen setzen, dass wir dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen wollen.
Die Grünen stehen mit dieser Forderung nicht allein. Die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft teilt die Erkenntnis, dass das Mittel die Artenvielfalt bedroht. Auch das Bundesamt für Naturschutz warnt vor Glyphosat, “das ist auch keine Larifari-Behörde”, so Destruelle. Verschiedene Städte in Bayern, wie beipielsweise Aichach, Regensburg oder Erlangen haben solche Beschlüsse schon erlassen. Molkereien wie Berchtesgadener Land oder die Goldsteig Käserei verbieten ihren Lieferanten den Einsatz von Totalherbiziden.
Auch andere Ausschussmitglieder äußern Bedenken, sehen den Glyphosateinsatz kritisch. Unterstützung kommt von Alfred Schömig (FDP), Rudolf Erne (SPD) und Eugen Rüd, Ortsvorsteher in Jedelhausen, der als Imker das Bienensterben hautnah erlebt und sich strikt gegen den Einsatz solcher Pflanzengifte wendet.
Als Beratungsergebnis geht der Auftrag an die Stadtverwaltung, sich über den nationalen und internationalen Erkenntnisstand zur Glyphosatproblematik zu informieren. Anschließend wird sich der Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste mit dem Thema befassen. Ein Verschleppen der Entscheidung ist jedoch nicht hilfreich, findet die künftige Fraktionschefin der Grünen: “Wir setzen mit unserem Abwarten unsere Zukunft aufs Spiel.”
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