Die Lage im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist nicht erst seit dem Brand am 08.09.2020 dramatisch. Bereits vorher waren die Zustände im Lager katastrophal. Das Lager war komplett überbelegt, sanitäre Einrichtungen reichten nicht aus und Geflüchtete mussten unter schlimmsten hygienischen Bedingungen eine menschenunwürdige Behandlung hinnehmen.
Die Europäische Union ist offensichtlich nicht in der Lage, diesen Menschen schnell und entscheidend zu helfen, indem sie von Lesbos evakuiert und auf die 27 Mitgliedsstaaten verteilt werden. In Deutschland haben sich zugleich viele Städte, Gemeinden und Bundesländer zur Aufnahme bereit erklärt.
Die Fraktion GRÜNE/LINKE stellt daher, auch unter Berücksichtigung der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen, zur nächsten Kreistagssitzung einen Antrag. Darin wird Landrat Thorsten Freudenberger aufgefordert, gemeinsam mit seinen Landratskolleg:innen in Bayern aktiv zu werden und einen dringenden Appell an die Regierung des Freistaates Bayern, den Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, die Bundesregierung sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel zu richten.
Dieser Appell beinhaltet die Auflösung der Flüchtlingslager und die Aufnahme schutzsuchender Kinder, Jugendlicher, Frauen und Erkrankter aus den griechischen Auffanglagern und deren ordnungsgemäße Unterbringung, Betreuung und Integration. Außerdem soll der Kreistag Neu-Ulm die Bereitschaft des Landkreises Neu-Ulm, hierzu einen konkreten humanitären Beitrag zu leisten, signalisieren.
Neuste Artikel
Wirtschaft
Neu-Ulmer Stadtratsfraktion schmiedet Plan für nachhaltiges Gewerbegebiet Schwaighofen-Süd
Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen setzt sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft in Neu-Ulm ein. Dies wurde einmal mehr während ihrer zweitägigen Klausurtagung vom 20. bis 21. April 2024 deutlich, bei der die Planung des Gewerbegebiets Schwaighofen-Süd im Mittelpunkt stand. „Die Realisierung dieses neuen Gewerbegebietes gibt uns die Chance, für Handwerk und Industrie im…
Stadtrat Senden
Aufatmen in Senden – ein Kommentar von Helmut Meisel
Dienstag, 12. März 2024 – Eine denkwürdige, man könnte sagen, historische Entscheidung im Stadtrat. Gemeinsamer Antrag der CSU und Freien Wähler: Aufhebung des Beschlusses von 2004, die städtischen Hallen und Plätze wieder für Parteien freizugeben! Ein extrem weitreichender Beschluss, ein Roll-Back in die Zeit vor 2004, als die Nazis der NPD ihre Veranstaltungen immer häufiger…
Mitgliederversammlung
Kreismitgliederversammlung in Senden
Am Freitag, den 15.03.2024 fanden die Mitglieder des Kreisverbands Neu-Ulm erneut im Hotel Feyrer in Senden zusammen. Die wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung waren die Abstimmung über die Aktualisierung bzw. Neufassung der Kreissatzung, sowie über eine Finanzordnung, die der Kreisverband sich erstmals gab. Damit einher ging auch ein neuer Haushaltsplan mit Budgetierung für alle Ortsverbände,…
Ähnliche Artikel
Asyl
Episode 48: Refugees Welcome!
Der Krieg in der Ukraine geht wie ein Erdbeben durch Europa, nicht nur im Bezug auf die Außenpolitik und die Energiepolitik. Hundertausende Menschen fliehen vor der russischen Invasion und – überraschend Europa steht in dieser Frage beisammen wie lange nicht mehr. Auch Deutschland und in die Region Neu-Ulm/Ulm erreicht diese Welle Hilfe und Schutz suchender…
Asyl
“Bankrotterklärung der Menschlichkeit” – ein Kommentar von Alpay Artun
Am 09.09.2020 zerstörte ein Brand das Geflüchtetenlager Moria. Die Horrorbilder gingen um die Welt, Joko und Klaas machten zur Primetime darauf aufmerksam und alle waren tief bestürzt. Einige Monate später ist davon bei einer unheilvollen Allianz aus CSU, JU und SPD nichts mehr übrig. Nicht nur das: Der Umgang mit einem entsprechenden Antrag ist in hohem Maße demoktratiefeindlich. Ein Kommentar.
Asyl
CSU, Junge Union und SPD lehnen Aufnahme von Geflüchteten aus Moria ab
Pressemitteilung: In der heutigen Kreistagssitzung haben die Fraktionen von CSU und SPD einen Antrag der Fraktion Grüne/Linke mit ihrer Mehrheit von der Tagesordnung genommen, nachdem er bereits vorher mehrfach verzögert wurde.